Nachdem wir mit unserer Gesundheitsexpertin Dr. Yvonne Hagenlocher ausführlich das Thema Rauchen während der Schwangerschaft gesprochen haben, gehen wir heute einen Schritt weiter und sprechen darüber, ob Rauchen während der
Stillzeit machbar bzw. vertretbar ist. Stillen bietet Neugeborenen bekannter Weise viele gesundheitliche Vorteile. Doch wie sieht es bei Raucherinnen aus? Wird ihnen pauschal vom Stillen abgeraten oder gibt es Wege, trotz Rauchen die Schadstoffbelastung der Muttermilch zu minimieren? Diese und weitere spannende Aspekte werden in diesem Podcast diskutiert.
Zurück zur Übersicht
Zusammenfassung
Dass Rauchen während der Schwangerschaft sehr schädlich für das Kind ist, ist heutzutage weitläufig bekannt. Anders sieht es beim Thema stillen und Rauchen aus. Hier besteht noch immer sehr viel Verwirrung und Kontroverse. Viele Frauen beginnen nach der Schwangerschaft wieder mit dem Rauchen und befinden sich dann in einem Dilemma. Sollen sie das Kind stillen und dabei riskieren ihm allerlei Giftstoffen über die Muttermilch auszusetzen, oder sollen sie lieber auf das Stillen verzichten, obwohl dies mit einigen gesundheitlichen Nachteilen für das Kind verbunden ist.
Als Raucherin lieber zum Fläschchen greifen? Nein!
Auf Grund der zahlreichen Vorteile die das Stillen bietet wird auch Racherinnen empfohlen ihr Neugeborenes zu stillen. Gestillte Kinder leiden im späteren Leben beispielsweise seltener an Allergien oder Asthma. Nichtsdestotrotz werden die beim Rauchen inhalierten Giftstoffe, über die Muttermilch an das Kind übertragen. Daher sollten Frauen idealerweise auch während der Stillzeit nicht rauchen. Sollte dies nicht möglich sein, ist das Stillen dem Fläschchen trotzdem vorzuziehen. Es sollte aber darauf geachtet werden nicht unmittelbar vor dem Stillen zu rauchen, um die Nikotin- und Giftstoffkonzentration in der Muttermilch möglichst niedrig zu halten. Da die Stillzeiten gerade bei einem Neugeborenen nur bedingt planbar sind, ist es empfehlenswert nach dem Stillen zu rauchen um den zeitlichen Abstand zum Stillen möglichst groß zu halten, sodass der Körper die Giftstoffe teilweise abbauen kann. Abgesehen davon gelten für Raucherinnen die gleichen Empfehlungen für das Stillen, wie für Nichtraucherinnen.
Rauchfrei bleiben ist ideal- für Mutter und Kind
Raucherinnern haben desweiteren ein erhöhtes Risiko für Komplikationen während der Stillzeit. Zum einen kommen Kinder von Raucherinnen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit verfrüht auf die Welt. Bei Frühgeborenen kann es zu Einschränkungen des Saugreflexes kommen, sodass das Stillen erschwert oder sogar verhindert werden kann. Zum anderen kann das Rauchen zu hormonellen Veränderungen bei der Mutter führen. Solche hormonellen Veränderungen könne ebenfalls die Laktation erschweren. Eine rauchfreie Schwangerschaft und Stillzeit ist also ohne Zweifel vorzuziehen.