Raucherentwöhnung: was wirklich hilft


Viele Raucher haben schon mehrere Versuche hinter sich, das Rauchen aufzugeben. Die meisten davon versuchen den Ausstieg anfangs ohne Hilfe zu schaffen. Leider gelingt der erste Anlauf ohne Hilfsmittel nur in drei bis sechs Prozent der Fälle. Doch welche Hilfsmittel sind empfehlenswert und auf welche solltest Du lieber verzichten? Was Dir wirklich hilft, den Rauchstopp zu schaffen liest Du hier.

von Alexander Seifried


Nikotinersatzpräparate

Sicherlich hast Du schon von Nikotinersatzpräparaten gehört. Die Produktpalette ist inzwischen recht groß und reicht vom klassischen Nikotinpflaster über Kaugummis bis hin zu Lutschtabletten. All diese Produkte haben eines gemeinsam. Sie sollen das Rauchen aufhören erleichtern, indem sie Nikotin abgeben und somit die Entzugserscheinungen lindern. Rauchen stellt nämlich eine Sucht dar, eine Nikotinsucht. Dein Körper gewöhnt sich mit der Zeit an die regelmäßige Dosis Nikotin, welches an die entsprechenden Rezeptoren im Gehirn andockt und so als Nervengift wirkt. Gerade diese körperliche Abhängigkeit kann in der Anfangsphase des Rauchausstiegs zu Entzugserscheinungen wie Nervosität, Unruhe und Gereiztheit führen. Der Einsatz von Nikotinersatzpräparaten soll durch das darin enthaltene Nikotin für eine Abmilderung dieser Entzugssymptome führen. Zusätzliche schädliche Stoffe wie Teer, Kohlenstoffmonoxid oder andere Zusatzstoffe sind in diesen Produkten im Gegensatz zur Zigarette nicht enthalten. Wissenschaftliche Studien konnten zeigen, dass das Verwenden von Nikotinpflastern bei aufhörwilligen Rauchern den Erfolg des Rauchausstiegs im Vergleich zum Rauchstopp ohne Nikotinersatz erhöhen konnte. Somit können Nikotinersatzpräparate eine nützliche Hilfe sein, den Rauchstopp zu bewältigen. Da das Rauchen neben der körperlichen, aber immer auch eine psychische Abhängigkeit bedeutet, ist auch unter Verwendung von Nikotinersatzpräparaten beim Rauchausstieg eine große Portion Selbstdisziplin nötig – von alleine geht es natürlich nicht! Hole Dir auf jeden Fall zu diesem Thema ärztlichen Rat ein.

Rauchertelefon

Rauchertelefon als Anlaufstelle



In Zeiten des world wide web etwas in den Hintergrund gerückt, aber dennoch empfehlenswert: Das Rauchertelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum. Unter der kostenlosen Rufnummer können sich Raucher umfassend von qualifizierten Mitarbeitern nach dem neusten Forschungsstand zum Thema Rauchen und Raucherentwöhnung informieren lassen. Solltest Du Deine Fragen am liebsten in einem Gespräch klären wollen, lohnt sich ein Anruf, um aktuellstes Wissen und neue Motivation zu schöpfen. Jedoch bedeutet die Raucherentwöhnung weitaus mehr, als die pure Informationsvermittlung. Nutze daher das Rauchertelefon, um Dein Vorhaben aufzuhören zu bestärken und setze die Ratschläge am besten gleich selbst um.

 

Alternative Methoden 

Neben den etablierten Hilfsmitteln, entstanden in den letzten Jahren einige alternative Methoden zur Raucherentwöhnung. Hierzu zählen unter anderen rauchfrei durch Hypnose, Akupunktur gegen Rauchen, Rauchfrei Spritze, Lasertherapie gegen Rauchen und Klopfen gegen Rauchen. All diese Ansätze haben allerdings gemeinsam, dass ihre Wirksamkeit bisher nicht wissenschaftlich bewiesen werden konnte. Trotz allem ist ihre Anwendung jedoch mitunter teuer. So existieren zwar positive Erfahrungsberichte über die Verwendung derartiger Raucherentwöhnungsmethoden, diese lassen sich aber nicht allgemeingültig halten. Aus diesen Gründen sollten diese Methoden kritisch betrachtet werden. Experten zufolge kann es nicht schaden, derartige Methoden auszutesten, man sollte sich aber immer bewusst sein, dass von ihnen keine Wunder erwartet werden dürfen, auch wenn die Werbung oft Anderes verspricht. Einen positiven Effekt auf die Psyche und eine Hilfestellung in einem ganzheitlichen Raucherentwöhnungskonzept unter professioneller Anleitung können sie aber durchaus sein. 

Andere Inhalationsprodukte 

Der neueste Trend geht weg von der klassischen Zigarette und hin zu alternativen Inhalationsprodukten. Hierzu zählen unter anderem die Kräuterzigarette und die E-Zigarette bzw. E-Shisha. Kräuterzigaretten werden schon seit längerem in verschiedenen Ausführungen verkauft, und sollen Rauchern helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Da sie kein Nikotin enthält, wird sie als gesundheitlich unbedenklich beworben. Die E-Zigarette dagegen ist erst seit wenigen Jahren auf dem Markt. Auch die E-Inhalationsprodukte richten sich vorrangig an Raucher bei der Rauchentwöhnung. So geben 18% der Nutzer an, mit E-Zigaretten den Ausstieg schaffen zu wollen. Über 35% nutzen sie, um weniger zu rauchen. Aber sind solche Produkte tatsächlich zum Rauchausstieg geeignet? Eines muss festgehalten werden, sowohl in Kräuterzigaretten als auch in elektrischen Inhalationsprodukten entstehen durch die Verbrennung bzw. Verdampfung der Inhaltsstoffe neue chemische Stoffe. Diese können ebenso gesundheitsschädlich sein, wie die Inhaltsstoffe einer üblichen Zigarette, auch wenn sie demgegenüber kein Nikotin enthalten. Zudem ist das Inhalieren selbst, das Gefühl zu Rauchen und die gesellschaftliche Komponente ein Teil der psychischen Sucht. Daher halten Kräuter- und E-Zigaretten die Abhängigkeit eher aufrecht als sie zu lindern. Aufgrund der gesundheitlichen Risiken und der suchtfördernden Handhabung sind sie daher als Hilfsmittel nicht zu empfehlen.

Gruppentherapie ist nicht jedermanns Sache

Verhaltenstherapie in der Gruppe oder online

Entwöhnungskurse werden unter anderem von Krankenkassen oder universitären Raucherambulanzen angeboten. Die Therapie zielt auf eine langfristige Änderung der Gewohnheiten und des Verhaltens ab. Damit vereint die Verhaltenstherapie das Endziel aller Hilfsmittel: Dauerhaft Von der Zigarette wegzukommen. Die Kursangebote finden oft in Gruppen statt und begleiten die Teilnehmer bei ihrem Rauchstopp. Für Präsenzkurse bleibt nicht jedem die nötige Zeit, manchmal ist es aber auch die Scham, die Raucher vom Gang zur Gruppentherapie abhält. Doch auch diesen Rauchern soll der Weg zur professionell angeleiteten Verhaltenstherapie nicht verwährt bleiben. Neue Programme wie das Nichtraucherhelden-Programm lassen sich ganz einfach von zuhause aus am PC, Tablet oder Smartphone durchführen. Das Beste ist: das 10-Tages-Programm ist wissenschaftlich fundiert und bei vielen Krankenkassen erstattungsfähig. Du lernst herkömmlichen Verhaltenstherapie – wie Du den Absprung schaffst, Entzugserscheinungen vermeidest und ein glücklicher Nichtraucher wirst. Die Verhaltenstherapie ist die nachhaltigste und aussichtsreichste Methode zur Raucherentwöhnung und muss Teil jeder Entwöhnung sein.

Fazit

Es existieren unzählige Möglichkeiten, die Rauchern helfen sollen, von der Zigarette wegzukommen. Der Markt an Aufhörwilligen wird immer größer, wovon so mancher Industriezweig oder Therapeut gerne profitieren möchte. Die empfohlenen Hilfsmittel sind dabei lediglich ein Teil der Raucherentwöhnung – ohne eine entsprechende Verhaltensänderung und den starken Willen nicht mehr zu Rauchen geht es nicht. Nutze deshalb diese Tipps, um nur von nützlichen Hilfsmitteln Gebrauch zu machen. Schaffe den Sprung in ein rauchfreies Leben und hilf Dir selbst, gesünder, glücklicher und vitaler zu werden.

 

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Alexander Seifried

Alexander versteht es durch seine Tätigkeit als Fitnesstrainer Menschen zu motivieren und an ihr Ziel zu begleiten. Sport und gesunde Ernährung sind seine Leitprinzipien. Rauchen passt hier einfach nicht dazu. Seine Kenntnisse und Erfahrungen in Gesundheitsfragen möchte er gerne mit Dir teilen.

Kommentare

Moni

30.03.2020

Ich habe mich jetzt zu eurem 10-Tage-Programm angemeldet. Ich bin gespannt!

NichtraucherHelden-Team

30.03.2020

Das freut uns, wir drücken die Daumen!

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