Suchst Du im Internet nach Methoden, um Dir das Rauchen abzugewöhnen, findest Du genau zwei verschiedene Ansätze: die Punkt-Schluss- und die Reduktionsmethode. Letztere führt, wie der Name schon vermuten lässt, durch eine stetig kleiner werdende Anzahl an gerauchten Zigaretten zum Ziel. Das hört sich weniger hart und angsteinflößend für Dich an? Gut! Aber führt das denn auch wirklich zum ersehnten Ziel, langfristig Nichtraucher zu werden? Welche Tipps und Tricks es bei dieser Methode gibt und ob das Rauchen reduzieren die geeignete Methode für Dich ist, liest du hier in diesem Artikel.
von Alena Fricker
Bei der Reduktionsmethode ist der Name Programm. Die Anzahl der gerauchten Zigaretten wird jeden Tag stückweise reduziert, bis letzten Endes die Rauchfreiheit erreicht ist. Die Menge und die Abstände in denen reduziert wird, ist Dir dabei selbst überlassen. Wichtig ist, dass Du vorher festlegst, an welchen Tagen wie viele Zigaretten geraucht werden dürfen und dies auch einhältst. Generell sollte die Methode vom ersten Tag der Reduktionsphase bis zum ersten rauchfreien Tag jedoch nicht länger als sechs Monate dauern. Dieser Rauchstoppansatz erscheint zunächst weniger drastisch und angenehmer. Er ist deshalb vor allem für die Raucher geeignet, die sich nicht in der Lage sehen sofort mit dem Rauchen aufzuhören, sondern langsam ihre Gewohnheiten und ihre Nikotinsucht ändern wollen.
Rechtzeitig den Absprung schaffen beim Rauchen reduzieren
Diese Methode erfordert jedoch etwas mehr Planung als andere Methoden, da vorher strikt festgelegt werden muss, in welchen Stufen reduziert wird. Die große Gefahr besteht darin den endgültigen Rauchstopp zu verpassen. Mache Dir daher einen strikten Nichtaucher Plan.
wähle dir gekonnt den Tag des Beginns der Reduktion
plane, um wie viele Zigaretten du täglich/wöchentlich reduzieren möchtest
berechne, bis wann du bei null Zigaretten angekommen sein solltest
wähle diesen Tag als "Ansprungtag" und streiche ihn dir dick und fett im Kalender an
kenne keine Ausreden diesen Tag zu verschieben!
Weniger zu Rauchen ist zwar schon mal eine Verbesserung, aber letztendlich sorgt nur der endgültige Rauchstopp für eine gesundheitliche Verbesserung. Eine Langzeitstudie mit 20.000 Rauchern zeigte, dass eine Reduktion der gerauchten Zigaretten um etwa die Hälfte pro Tag das Lungenkrebsrisiko um 25 % senkte. Ein endgültiger Rauchstopp sogar um 50 %. Einfluss auf die Entstehung der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, deren Schäden irreversibel sind, und das Herzinfarktrisiko hatte jedoch nur die endgültige Raucherentwöhnung.
Genieße Deine Freiheit als Nichtraucher
Die Reduktionsmethode ist etwas weniger populär als die Punkt-Schluss-Methode. In einer Umfrage 2007 von über 8.000 Rauchentwöhnern gaben 35% an die Reduktionsmethode angewandt zu haben, 65 % hingegen haben den abrupten Rauchstopp gewählt. Dabei war die Reduktionsmethode mit der richtigen Vorbereitung genauso zielführend. Der erste Schritt sollte sein, dass Du Dein Rauchverhalten analysierst. Warum und welche Zigaretten rauchst Du? Weil das Verlangen zu groß wird? Welche sind nur Gelegenheits- oder Gewohnheitszigaretten? Diese unwichtigen Zigaretten solltest du zuerst weglassen. Gleichzeitig werden die Pausen zwischen den gerauchten Zigaretten immer länger. Da Nikotin ein sehr schnellwirkendes Gift ist, tritt das erste Verlangen bereits nach circa 1 Stunde auf. Um dieses Verlangen im Zaun zu halten, kann nun die Verwendung von kurzwirkenden Nikotinersatzprodukten, wie Nikotinsprays, Nikotinpflaster, Nikotinkaugummmi oder Kautabeletten, ratsam sein. Du solltest vor allem dann auf Nikotinersatzprodukte zurückgreifen, wenn die Entzugssymptome zu groß werden. Ansonsten kann diese Methode eher energieraubend sein und die verbleibenden Zigaretten bekommen eine positive „rettende“ Assoziation. In diesem Fall sind Nikotinersatzprodukte eine gute Art die Zeit zwischen den Glimmstängeln ohne mögliche Entzugserscheinungen zu überbrücken, so dass Du deine Gewohnheit zur Zigarette zu greifen nach und nach ablegst. Dein Körper gewöhnt sich an die immer länger werdenden Pausen und auch Du lernst wie es sich in gewohnten Situationen ohne Zigarette anfühlt. Somit wird die anfängliche Angst nie mehr eine Zigarette rauchen zu können immer kleiner und stellt letzten Endes kein Hindernis zum endgültigen Rauchstopp mehr dar.
Für welche Methode Du Dich letztlich entscheidest, ist Deine Sache. Wichtig ist, dass Du Dich bewusst für den Rauchstopp entscheidest und Dich richtig vorbereitest. Welche Tipps und Tricks Dir bei den Vorbereitungen und auch währenddessen helfen, findest Du hier in unserem Magazin. Wir wünschen Dir viel Erfolg!
Alena begeistert das Thema Ernährung und Gesundheit schon seit vielen Jahren beruflich, als auch privat. Nach ihrem erfolgreichen Studium der Ernährungswissenschaft, ist sie nun in der Wissenschaft und Forschung tätig. Als Pilatestrainerin ist sie es gewohnt zu motivieren und anderen zu helfen, stets ihr Bestes zu erreichen. Ihr fachliches Wissen und ihre Motivation, selbst den healthy lifestyle -natürlich ohne Rauchen- zu leben, möchte sie hier mit euch teilen.
1BeneGodtfredsen et al, Journal of the American Medical Association (2005), Vol. 294, 1505-10.fits of Smoking Cessation for Longevity Taylor DH, Hasselblad V, Henley SJ, Thun MJ, Sloan FA. Am J Public Health. 2002; 92(6): 990–996. 2Cheong et al, Nicotine & Tobacco Research, Volume 9, Issue 8, August 2007, 801–10 3Levy DE et al. Use of nicotine replacement therapy to reduce or delay smoking but not to quit: prevalence and association with subsequent cessation efforts. Tobacco Control 2007;16:384-389
Andrea Schurr-Gretschel
09.04.2024
Ich muss aufhören, da ich vermutlich schon den Anfang von COPD habe, mein Vater hatte es auch
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