Denkst Du auch, dass Rauchen nur deshalb schädlich ist, weil man den Tabak und die bei der Verbrennung entstehenden Stoffe über die Lunge aufnimmt? Wenn Du Dir stattdessen ein Nikotinpflaster auf den Arm klebst, umgehst Du die gefährliche Wirkung, Deine Sucht ist gestillt und Du kannst Dich erfolgreich Nichtraucher nennen? Falsch gedacht! Denn nicht nur der verbrannte Tabak birgt eine Gefahr für Dich, auch das enthaltene Nikotin ist gesundheitsschädlich. Was Nikotin überhaupt ist und wie die Wirkung von Nikotin auf Deinen Körper genau aussieht, erfährst du hier in diesem Artikel.
von Alena Fricker
Nikotin ist ein Nervengift, das der Nikotinpflanze zur natürlichen Abwehr gegen Insekten und Fressfeinde dient. Auch für Menschen ist Nikotin hochgiftig. Dies ist auch der Grund, weshalb es bei sehr hohen Dosen aufgenommenen Nikotins, zum Beispiel beim Verschlucken von Zigarettenmaterial bei Kleinkindern, zu einer Nikotinvergiftung kommen kann. Rauchen ist daher Nikotinsucht. Wenn es zum ersten Mal aufgenommen wird, wie zum Beispiel beim Rauchen der allerersten Zigarette, kann es kurzfristig zu Vergiftungserscheinungen wie Schwindel oder Übelkeit kommen. Werden jedoch regelmäßig nicht-tödliche Mengen aufgenommen, gewöhnt sich der Körper an das Gift und es macht sogar süchtig. Statt der Vergiftungserscheinungen erfasst dich ein angenehmes und beruhigendes Gefühl. Doch wie wirkt Nikotin überhaupt auf den Körper und warum fällt es Dir so schwer davon loszukommen?
Nikotin spezielle Wirkungen in der Tabakpflanze
...eine Zigarette bis zu 13 mg Nikotin enthält, wovon ca. 1 mg pro Zigarette über die Lungenbläschen aufgenommen wird.
... Nikotin über den Blutkreislauf innerhalb von weniger als 10 Sekunden zum Gehirn gelangt, wo es seine Wirkung entfaltet.
... Nikotin im Gehirn an die Acetylcholinrezeptoren bindet, die für die Signalbildung und -weiterleitung wichtig sind.
Als Reaktion auf die Rezeptorbindung wird unter anderem Dopamin freigesetzt, welches zu einer Steigerung des Wohlbefindens führt und beruhigend wirkt, indem es das sogenannte „Belohnungszentrum“ des Gehirns anregt. Nach diesem angenehmen Gefühl ist Dein Körper nach kürzester Zeit süchtig, was das Aufhören so anstrengend für Dich macht. Zusätzlich wirkt Nikotin auch anregend auf Hirnregionen die Wachheit und eine Aufmerksamkeitssteigerung hervorrufen. Diesen kurzfristig aufputschenden Effekt hast Du sicher schon das ein oder andere Mal verspürt.
Doch nicht nur im Gehirn sorgt das Nikotin für Wirbel. Über das Nervensystem sorgt das Gift auf der einen Seite für die Anregung der Magensaftproduktion und der Darmtätigkeit. Auf der anderen Seite fördert es durch die Freisetzung von Adrenalin auch den Abbau von Fetten und des körpereigenen Kohlenhydratspeichers, dem Glykogen. So regt das Nikotin die Verdauung an und sorgt dafür, dass die aufgenommene Nahrung schneller verstoffwechselt wird. Diese Wirkung und die Tatsache, dass Nikotin das sogenannte „Brechzentrum“ stimuliert, führen zu einem verminderten Hungergefühl und können sogar in bestimmen Fällen auch Übelkeit hervorrufen. Dies sind die Ursachen für das Phänomen, dass Raucher vermeintlich weniger essen und schlanker erscheinen.
Wirkung von Nikotin - Gehirn als Zielort
Was sich gar nicht mal so schlimm anhört, birgt jedoch auch Risiken! Die Wirkung des Nikotins hängt stark von seiner Dosis und dem Verfassungszustand des Rauchers ab. In geringen Mengen, wie sie beim moderaten Rauchen aufgenommen werden, erhöht es die Herzfrequenz und den Blutdruck. In sehr hohen Dosen bewirkt es genau das Gegenteil, der Blutdruck sinkt ab und das Herz schlägt zu langsam. Rauchen hat also zahlreiche Effekte auf den Blutdruck. Bist Du bereits hinsichtlich Herzkreislaufstörungen vorbelastet und dazu starker Kettenraucher, kann das Nikotin Deinen Zustand gefährlich verschlimmern. Die anregende Wirkung auf den Darm kann zudem auch zu unangenehmen Durchfällen führen. Eine ebenso unterschätzte Wirkung ist das Fördern der Blutgerinnung. Rauchen erhöht durch das enthaltene Nikotin die Gefahr von Thrombosen und daraus resultierenden Lungenembolien, Herzinfarkten oder Schlaganfällen, je nachdem wo sich der Gefäßverschluss bildet. Zahlreiche Raucherkrankheiten sind die Folge.
Wie so oft, hat die Medaille auch hier zwei Seiten. Sei Dir im Klaren darüber, was das Nervengift Nikotin mit Deinem Körper anstellt und lerne die Gefahr richtig einzuschätzen, denn Nikotin macht körperlich und psychisch abhängig! Wenn Dir das Risiko schon jetzt zu groß ist, dann schließe dich unseren Helden jetzt an und starte noch heute mit unserem Programm!
Alena begeistert das Thema Ernährung und Gesundheit schon seit vielen Jahren beruflich, als auch privat. Nach ihrem erfolgreichen Studium der Ernährungswissenschaft, ist sie nun in der Wissenschaft und Forschung tätig. Als Pilatestrainerin ist sie es gewohnt zu motivieren und anderen zu helfen, stets ihr Bestes zu erreichen. Ihr fachliches Wissen und ihre Motivation, selbst den healthy lifestyle -natürlich ohne Rauchen- zu leben, möchte sie hier mit euch teilen.
1Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), „Pharmakologische Wirkung von Nikotin“. 2Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Nikotin. Pharmakologische Wirkung und Entstehung von Abhängigkeit, Heidelberg, 2008. 3Zeitschrift für Kardiologie, T. Heitzer, T. Meinertz, Oktober 2005, Vol. 94. 4Strubelt O. Gifte in Natur und Umwelt. Pestizide und Schwermetalle, Arzneimittel und Drogen. Spektrum Umwelt. Spektrum, Akad. Verl., Heidelberg; Berlin; Oxford 1996, S. 245.
Luana M.
23.03.2020
Also nimmt man nach dem Rauchstopp zu, weil man durch das fehlende Nikotin mehr Hunger hat und weniger Kalorien verbrennt?
NichtraucherHelden-Team
23.03.2020
Genau! Noch dazu kommt, dass man nach dem Rauchstopp wieder besser riecht und schmeckt, sodass das Essen häufig noch mehr Spaß macht. Außerdem versuchen viele Nichtraucher, sich für ihre Erfolge zu belohnen. Das ist auch sehr wichtig! Wenn die Belohnungen jedoch zum Beispiel Naschereien sind, dann führt auch das zur Gewichtszunahme. Was du gesagt hast, ist aber der Hauptgrund für eine Gewichtszunahme.
Tina
14.01.2023
Das ist so ein Quatsch. Man kann durchaus während der Abstinenz abnehmen, da man keinen richtigen Hunger verspürt.
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