Dein Partner raucht und hat nun den Entschluss gefasst mit dem Rauchen aufzuhören? Klasse! Du freust Dich riesig darüber, aber weißt nicht genau wie Du Deinen Liebsten dabei unterstützen kannst? Wie sollst Du Dich verhalten? In diesem Artikel erhältst Du Tipps, wie Du Deinem Partner helfen kannst von der Zigarette loszukommen.
von Janine Mast
Erst einmal sei am Anfang gesagt, dass Jeder einzigartig ist und es daher wohl auch nicht das Patentrezept zur Unterstützung seines Partners beim Projekt Rauchausstieg gibt. Dennoch gibt es ein paar Tipps, die Du beherzigen kannst und mit denen Du sicher richtig liegst. Prinzipiell ist es auf jeden Fall ratsam sich auch als Partner mit dem Thema Rauchstopp auseinanderzusetzten und sich etwas einzulesen. Dies kannst Du wunderbar in unserem Magazin-Bereich tun (z.B. Nichtraucher Plan). Außerdem solltet ihr Euch auch zu den Themen Rauchen in der Schwangerschaft sowie Rauchen und Stillen mithilfe der passenden Artikel schlau machen. Jetzt aber zu den allgemeinen Empfehlungen.
Am allerbesten kannst Du Deinen Partner bei seinem Rauchausstieg unterstützen, wenn Du mit ihm sprichst. Anstatt zu spekulieren, wie Du ihm wohl helfen kannst, ist die direkte Frage danach, wie es ihm geht und wie Du ihn unterstützen kannst wesentlich sinnvoller und erfolgsbringender. Vielleicht möchte er, dass Du als eine Art Aufpasser fungierst wenn ihr mit Freunden unterwegs seid, die rauchen, vielleicht möchte er das aber auch nicht. Bevor Du so eine Rolle also einnimmst, weil Du ihm helfen möchtest, sprich mit ihm.
Entscheidend ist es Deinen Partner voll und ganz bei seinem Vorhaben zu unterstützen und hinter ihm zu stehen. Gebe ihm Rückhalt und lasse ihn spüren, dass Du seinen Entschluss super findest und er voll auf Dich zählen kann. Gratuliere ihm zu seinem Entschluss und lass ihn Deine Freude über sein Aufhören spüren. Ermutige ihn zum Durchhalten, wenn er ein Motivationstief hat. Zeige ihm Deine Zuversicht, dass er es auf jeden Fall schaffen wird!
Rede mit Deinem Partner und gib ihm Rückhalt
In den ersten Tagen nach dem Rauchstopp kommt es nicht selten vor, dass die Laune nicht heiter, sondern eher wolkig bis regnerisch ist – vielleicht sogar stürmisch. Dies hängt mit dem Wegfall des Nikotins zusammen. Sei in dieser Zeit etwas nachsichtig mit Deinem Liebsten wenn er etwas schroff, gereizt oder genervt reagiert. Oftmals bekommen die Familienangehörigen Zuhause die leichten Entzugserscheinungen voll ab. Sehe Deinem Partner nach, dass seine Stimmung in den ersten Tagen vielleicht schlechter ist als sonst und gebe ihm hier eine Art „Überziehungskredit“. Wenn er gerade wegen Kleinigkeiten auf der Palme, total gereizt und gestresst ist dann versuche ihn zu beruhigen und runter zu holen.
Beim Rauchausstieg ist es enorm wichtig sich regelmäßig zu belohnen, um auf dem Weg zum Nichtraucher erfolgreich zu sein. Hier kannst Du tätig werden. Was macht Dein Partner gerne? Liebt er frische Blumen, geht er liebend gerne ins Kino oder entspannt er gerne in der Sauna? Überrasche Deinen Partner, z.B. mit einem Blumenstrauß oder seinem Lieblingsessen. Plant gemeinsame Aktivitäten Die Euch Spaß machen, bei denen ihr Euch erholen könnt und die Euch bzw. vor allem Deinem Partner gut tun. Feiert ruhig regelmäßig die Erfolge Deines Partners wenn er z.B. den ersten rauchfreien Tag, die erste Woche als Nichtraucher oder schon einen ganzen Monat nikotinfrei ist.
Gemeinsame Aktivitäten sind nicht nur als Belohnung super wichtig für Deinen Partner, sondern sind auch eine gute Ablenkstrategie. Gerade am Anfang ist es wichtig Alternativen und Ablenkungsmöglichkeiten für typische Rauchsituationen zu haben. Auch hier kannst Du Deinen Partner unterstützen. Raucht er z.B. normalerweise immer nach Eurem gemeinsamen Abendessen, dann schnappe ihn Dir nach dem Essen und spaziert gemeinsam eine Runde um den Block.
Belohnungen sind eine wichtige Motivation
Vielleicht trifft bei Dir auch der Fall zu, dass Dein Partner mit dem Rauchen aufhören möchte Du selbst aber weiterrauchst. Hier ist es wichtig gemeinsam Regeln fürs Rauchen zu finden, welche berücksichtigen dass nun einer von Euch Nichtraucher ist oder bald seid wird. Du unterstützt Deinen Partner beispielsweise enorm, wenn Du keine Zigarettenschachteln in der gemeinsamen Wohnung herumliegen lässt – im schlimmsten Fall noch offen. Wie weit bist Du selbst bereit Deinem Partner entgegenzukommen und beispielsweise in der Wohnung nicht zu rauchen?
Zu fordern, mit dem Rauchen aufzuhören ohne ein konkretes Hilfsangebot zu machen
Anzweifeln, dass der Partner den Rauchausstieg schafft
Sich über fehlendes Durchhaltevermögen und einen zu schwachen Willen äußern
Ständig anmerken, dass Rauchen eine schlechte Angewohnheit ist
Die beste Unterstützung kannst Du Deinem Partner geben, wenn Du offen mit ihm sprichst. Gib ihm Rückhalt, motiviere ihn, glaube an ihn und lasse ihn all das spüren. Überrasche ihn mit Kleinigkeiten oder plant gemeinsame Aktivitäten zur Belohnung oder aber als Ablenkstrategie. Sei in den ersten Tagen nachsichtig mit Deinem Partner, wenn er gereizt und schlecht gelaunt ist – das bessert sich schnell wieder. Solltest Du selbst noch qualmen sind klare Regeln über das Rauchen Zuhause wichtig.
Janine Mast ist mit Leib und Seele Ernährungsmedizinerin. Ihr liegt es am Herzen, Menschen auf dem Weg zu einem gesunden Lebensstil zu begleiten, zu motivieren und zu unterstützen. Denn Gesundheit ist unser höchstes Gut. Zusammen mit einem Team von Lungenfachärzten und Tabakentwöhnern, Sport- und Ernährungswissenschaftlern möchte sie mit dem Online-Nichtraucherprogramm NichtraucherHelden.de möglichst vielen Rauchern den Weg in ein rauchfreies Leben ermöglichen.
Lena
30.03.2020
Der Zeitpunkt, an dem mein Partner rauchfrei wird, kommt hoffentlich auch irgendwann ... bis dahin merke ich mir schon mal wie ich helfen kann ;)
Gabi
17.05.2024
Es sind nicht nur die ersten paar Tage, die schlechte Laune tritt auch nach einem halben Jahr immer noch sporadisch wieder auf. Dranbleiben mit Ablenkung, ermutigen und loben!
03.07.2024
03.07.2024
Hallo Gabi, das stimmt, Ablenken ist wirklich das A und O beim Rauchstopp! Und immer dran bleiben.
Hypnose zur Raucherentwöhnung – was ist dran am Wundermittel „Hypnose“?
Die erste Zigarette - woher kommt der Qualm?
Wie schädlich ist Zigarillos rauchen?
Zigaretten drehen: Sind selbstgedrehte Zigaretten gesünder?
Der Nikotinentzug - wie schlimm sind die Entzugssymptome und was hilft dagegen?