„Nur kurz daran ziehen“ oder „Ich rauche ja nicht auf Lunge“. Sätze wie diese hört man oftmals von paffenden Rauchern. Beim Paffen wird der Zigarettenrauch in die Mundhöhle gesaugt und wieder ausgeatmet. Im Gegensatz zum herkömmlichen Rauchen gelangt der Rauch dabei nicht in die Lunge. Daher halten viele das Paffen für ungefährlich. Ob das wirklich zutrifft oder welche Gefahren vom Paffen zu erwarten sind, erfährst Du hier.
von Alexander Seifried
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Die Annahme, dass Zigarettenrauch nur in der Lunge Schaden anrichten kann, ist falsch. Denn die Gesundheitsgefahr beginnt bereits im Mund. Rauchen schädigt die Zähne und den Mundraum. So kann der eingeatmete Rauch selbst beim reinen Paffen die gesamte Mundhöhle und den Rachenraum angreifen. Die enthaltenen Schadstoffe werden über die dort befindlichen Schleimhäute aufgenommen und ins Blut abgegeben. Dazu kommt das deutlich erhöhte Risiko an verschiedenen Krebsarten wie Kehlkopf-, Speiseröhren-, Zungen- und Lippenkrebs zu erkranken.
Auch die Aufnahme des Suchtstoffes Nikotin dauert über die Schleimhäute in Mund und Rachenraum zwar länger als über die Lunge, lässt sich aber nicht verhindern. Außerdem wird der Rauch der brennenden Zigarette auch zu Teilen über die Nase aufgenommen und landet dadurch auch schlussendlich in der Lunge, wo er die bekannten Gefahren wie unter anderem Raucherlunge, Lungenkrebs und Raucherhusten begünstigt.
Haupttodesursache in Deutschland sind jedoch immer noch Herzkreislauferkrankungen. Auch diese entstehen bei Rauchern um ein Vielfaches häufiger und gehen auf die Schädigung der Blutgefäße und des Herzens zurück. Eine Erkrankung der Lunge ist dafür nicht die unbedingte Ursache. Somit stellt die Aufnahme der Schadstoffe über die Schleimhäute in das Blut einen großen Risikofaktor dar – auch ohne die Inhalation in die Lunge. Das deutlich erhöhte Risiko für Erkrankungen des Herzkreislaufsystems konnte bei allen Arten des Tabakkonsums gleichermaßen nachgewiesen werden, egal ob Paffen oder „richtig“ Rauchen. Daher sind Tabakprodukte, wie Zigarren und Shisha, die in der Regel „nur“ gepafft werden nicht weniger schädlich als Zigaretten.
Weiterhin ist auch das Argument, beim Paffen entstehe ein höherer Tabakgenuss durch die Aufnahme der Aromastoffe über die Geschmacksknospen im Mund, in gewisser Weise ein Trugschluss. Denn der „Geschmack“ gewöhnlichen Tabaks wäre für die allermeisten Raucher kein Genuss. Ohne die Zugabe etlicher Zusatz- und Aromastoffe wäre das Produkt nämlich ungenießbar. Lies hierzu gerne den Artikel: „Zusatzstoffe in Zigaretten".
Beim Rauchen herkömmlicher Zigaretten konnten Studien zeigen, dass die Reduktion des täglichen Konsums das Risiko für Herzkreislauferkrankungen und Schlaganfall nur unwesentlich verringert. So untersuchten Forscher der Universität London, wie sich das Erkrankungsrisiko entwickelt, nachdem die Probanden ihren täglichen Konsum von 20 auf 1 Zigarette pro Tag reduzierten. Das Ergebnis: Das Risiko verringerte sich zwar um 50%, jedoch lange nicht so stark, wie es nach einer solch drastischen Reduktion zu erwarten gewesen wäre. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Paffen.
Selbst wenn das Paffen zu einer vergleichsweise geringeren Rauchbelastung des Körpers führt, besteht noch immer ein deutlich erhöhtes Erkrankungsrisiko im Vergleich zu einem Nichtraucher.
Im Gegensatz dazu, führt der Rauchstopp schonnach wenigen Tagen zu einem deutlich reduzierten Risiko.
Selbst wenn das Paffen zu einer vergleichsweise geringeren Rauchbelastung des Körpers führt, besteht noch immer ein deutlich erhöhtes Erkrankungsrisiko im Vergleich zu einem Nichtraucher. Im Gegensatz dazu, führt der Rauchstopp schon nach wenigen Tagen zu einem deutlich reduzierten Risiko. Wer also pafft statt den Rauch zu inhalieren, tut seinem Körper damit auch gewiss keinen Gefallen. Am besten ist es den Glimmstängel ganz zur Seite zu legen. Um also wirklich gesünder, fitter und vitaler zu werden, kommst Du um einen konsequenten Rauchstopp nicht herum. Paffen ist nicht besser als Inhalieren.
Das aktive Inhalieren oder Paffen des Rauches ist nicht der einzige Risikofaktor für Deine Gesundheit. Auch der Rauch, der durch andere Raucher verursacht und von Dir eingeatmet wird, ist schädlich. Der sogenannte Passivrauch ist beinahe so gefährlich wie aktives Rauchen und ist für über 3000 Todesfälle jährlich verantwortlich. Dabei ist es den Menschen in Deiner Umgebung völlig egal, ob der Rauch den Du ausatmest vorher in Deiner Lunge war oder nur in Deinem Mund. Für Personen, die mit dem Zigarettenrauch in Kontakt kommen, ist dieser stark gesundheitsschädlich und belästigend. Das gilt vor allem für Kinder, die besonders anfällig für die entstehenden Schadstoffe sind.
Paffen schädigt deine Umwelt genauso
Auch ohne Inhalation des Zigarettenrauchs geht vom Paffen eine vergleichbare Gesundheitsgefahr wie beim herkömmlichen Zigarettenrauchen aus. Die Schadstoffe werden dabei hauptsächlich über den Mund- und Rachenraum, statt über die Lunge aufgenommen. Ebenso entsteht Passivrauch beim Paffen in gleichem Maße. Er schädigt die Menschen in Deiner Umgebung. Ob Du nun also paffst oder rauchst, ergibt für Deine Gesundheit sowie die Gesundheit deiner Mitmenschen letztlich kaum einen bis keinen Unterschied. Dagegen bietet ein Rauchstopp unzählige körperliche, physische und finanzielle Vorteile.
Alexander versteht es durch seine Tätigkeit als Fitnesstrainer Menschen zu motivieren und an ihr Ziel zu begleiten. Sport und gesunde Ernährung sind seine Leitprinzipien. Rauchen passt hier einfach nicht dazu. Seine Kenntnisse und Erfahrungen in Gesundheitsfragen möchte er gerne mit Dir teilen.
1Benowitz, NL. (2009): Pharmacology of nicotine: addiction, smoking-induced disease, and therapeutics. Annual review of pharmacology and toxicology 49, 57–71. 2Hackshaw, A; Morris, JK; Boniface, S; Tang, JL; Milenkovi?, D. (2018): Low cigarette consumption and risk of coronary heart disease and stroke: meta-analysis of 141 cohort studies in 55 study reports. BMJ (Clinical research ed.) 360, j5855. 3Klug, TE et al. (2013): Smoking promotes peritonsillar abscess. European archives of oto-rhino-laryngology. 270 (12), S. 3163-7. 4Leite, FRM; Nascimento, GG; Scheutz, F; López, R. (2018): Effect of Smoking on Periodontitis: A Systematic Review and Meta-regression. Am J Prev Med 54 (6), 831–41. 5Ramroth, H; Dietz, A; Becher, H. (2011): Intensity and inhalation of smoking in the aetiology of laryngeal cancer. In: International journal of environmental research and public health 8 (4), 976–84.
Matthias
23.03.2020
Ich habe damals erst gepafft, um cool zu sein... aber dann später auf Lunge geraucht. Ganz schön dumm.
Rinald
14.01.2021
Das Paffen als genauso schlimm darzustellen, ist hanebüchener Unsinn. Wie die meisten gleichgearteten Internetseiten. Wird hier nur Angst geschürt. Mit Sicherheit nicht gesundheitsfördernd, kann aber schon nach der Logik das Paffen nicht mit dem Inhalieren von Tabakrauch verglichen werden. Schämen Sie sich und verklagen Sie denjenigen der Ihnen so einen Mist erzählt.
NichtraucherHelden-Team
18.01.2021
Wir wollen sicherlich keine Angst schüren. Aber natürlich ist auch das Paffen ungesund. Wer der eigenen Gesundheit also etwas Gutes tun möchte, hört auch mit dem Paffen auf. :-) Dafür gibt es zahlreiche wissenschaftliche Belege, wie Du in unseren Quellenverweisen sehen kannt.
Kurt Stark
17.01.2022
Ich Rauche schon zeit ich 18 war mit Rillos nicht über die lunge nur Pfaffen wurde untersucht und hab nix Kehlkopf so wie auf der Lunge ein schaden und bin jetzt 70 Alt wergute Abwehrkräfte hat bekommt nix mfg Stark
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