Dass Rauchen zu Herzkreislauferkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt führt, und auch die Lunge nachhaltig schädigt, ist eine alte Geschichte. Doch neueste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Rauchen Hören negativ beeinflusst und im schlimmsten Falle taub machen kann.
von Dr. rer. nat. Yvonne Heilemann
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Sicherlich möchtest auch Du auf keinen Deiner kostbaren Sinne verzichten müssen. Jeder für sich bereichert Dir Deine Welt. Gerade das Hören hat viel mit Kommunikation mit Deinen Mitmenschen zu tun. Ohne soziale Interaktion wäre das Leben doch nur halb so schön. Ohne unser Gehör, wäre die Welt um uns herum daher nur halb so spannend. Nicht nur die Kommunikation mit Anderen wäre beeinträchtigt, auch unsere Orientierung würde leiden, Musik oder Klänge und damit wahrgenommene Emotionen würden verpuffen. Denk doch nur an herrliches Vögelgezwitscher, Gute-Laune-Musik im Radio oder spannungssteigernde Filmmusik. Auf keinen Fall sollte man also bewusst provozieren seinen Hörsinn zu beeinträchtigen oder gar zu verlieren. Dass das regelmäßige Hören lauter Musik insbesondere über Kopfhörer einen Hörverlust begünstigt, ist Dir vermutlich bekannt. Doch es gibt noch weitere ungeahnte Risikofaktoren, die mit Deinem eigenen Lebensstil zusammenhängen.
Rauchstopp als Hilfe
In einer groß angelegten Studie mit über 50.000 Teilnehmern konnten Forscher kürzlich nachweisen, dass Rauchen das Gehör schädigt. Mit jedem einzelnen Glimmstängel, an dem Du vermeintlich genüsslich ziehst, erhöhst Du Dein Risiko einen Teil Deiner Hörfähigkeit zu verlieren. Die Forscher konnten zeigen, dass Raucher ein höheres Risiko haben an einem Hörverlust zu leiden als Personen, die noch nie geraucht haben. Das Risiko steigt dabei mit der Zahl der pro Tag gerauchten Zigaretten an. Kurz gesagt: Je länger und mehr Du rauchst, desto größer Dein Risiko eines Hörverlustes. Eine Hörminderung bzw. ein Hörverlust traten dabei insbesondere in den hochfrequenten Bereichen der Töne auf, wie sie auch natürlicherweise im Alter vorkommen. Man könnte also mutmaßen, dass das Rauchen unser Gehör schneller altern lässt. Eventuell sorgt das Rauchen aber auch für einen höheren Blutdruck im Bereich des Gehörgangs. Über die Ursachen lässt sich bisher also nur spekulieren.
Auch eine weitere US-amerikanische Studie konnte diese Ergebnisse bestätigen. Sie zeigte eine um erschreckende 70 % höhere Wahrscheinlichkeit bei Rauchern schwerhörig zu werden im Vergleich zu Nichtrauchern. Die Studie zeigte auch, dass Passivrauchen das Risiko für Schwerhörigkeit bedauerlicherweise ebenfalls erhöht. Nichtraucher, die mit einem Raucher zusammenleben, haben ein fast doppelt so hohes Risiko einen Hörverlust zu erleiden als rauchfrei lebende Nichtraucher. Auch andere Erkrankungen des Ohres wie Mittelohrentzündungen sind bei Rauchbelastung - gerade auch unter Kindern - häufiger anzutreffen.
Die gute Nachricht der Forscher: das Risiko einen Hörverlust zu erleiden können Raucher durch einen Rauchstopp nach relativ kurzer Zeit wieder normalisieren. Auch andere Raucherkrankheiten wie das Raucherbein können durch den Rauchstopp positiv beeinflusst werden. Es ist also noch nicht zu spät. Durch einen gesunden Lebensstil kann man dazu beitragen sowohl das eigene Gehör als auch das anderer Personen vor Hörverlust zu schützen. Neben dem Verzicht auf Zigaretten solltest Du Dich sich regelmäßig bewegen und auf eine gesunde Ernährung achten. Außerdem solltest Du Deinen Ohren Ruhepausen gönnen und sie unbedingt vor Lärm schützen. Experten empfehlen ab einem Alter von 40 Jahren regelmäßige kostenlose Hörtests in Anspruch zu nehmen, um selbst den Hörstatus im Blick zu haben. Bei frühzeitiger Feststellung einer Hörminderung kann noch am ehesten etwas dagegen unternommen werden. Im Idealfall aber solltest Du es natürlich gar nicht erst so weit kommen lassen und Dich und Dein Gehör so gut es geht schützen.
Yvonne ist seit vielen Jahren in Wissenschaft und Forschung tätig. Mit aktuellen Studien und neuesten Erkenntnissen rund um die Themen Gesundheit, Rauchen und Ernährung kennt sie sich bestens aus. Gerne möchte sie ihr Wissen mit Euch teilen.
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