Rauchen und Gefahr bei Operationen? Hast du dich schon mal gefragt, ob dein Rauchen vielleicht auch Auswirkungen bei Operationen hat? Nicht nur für die Operation selbst, sondern auch postoperativ haben Raucher ein erhöhtes Risiko für einen verzögerten Heilungsverlauf und eventuelle Folgeschäden. Mit welchen Gefahren muss ein Raucher vor einer Operation rechnen und wie kommt es überhaupt dazu? Dies und einiges mehr wollen wir euch nachfolgend erklären.
von Pia Dreiner
In vielen Studien konnte in den letzten Jahren nachgewiesen werden, dass Rauchen negative Folgen für Operationen mit sich bringt. In einer Metaanalyse, einer Auswertung von vielen Studien zum selben Thema, zeigte sich eine um 52 % erhöhte Erkrankungshäufigkeit bei Rauchern im Gegensatz zu Nichtrauchern. Auch das Risiko für Wundheilungsstörungen, Infektionen, Lungenkomplikationen und neurologische Komplikationen war doppelt so hoch. Zusätzlich ergaben die Untersuchungen, dass Raucher 60 % häufiger intensivmedizinisch nach den Operationen behandelt werden mussten als Nichtraucher. Dies sind nur ein paar von vielen Zahlen, aber du siehst, die Zahlen sprechen für sich! Rauchen bringt Gefahren bei Operationen! Steht bei dir demnächst vielleicht eine Operation an? Betrifft es dich also auch?
Was steckt eigentlich in dem blauen Nebel, der jeden Raucher bei dem Genuss einer Zigarette umgibt? Ziemlich viel! Insgesamt gibt es rund 4800 verschiedene Inhaltsstoffe Deiner Zigarette, von denen sogar etwa 250 Krebs auslösen können. Neben dem bekannten Kohlendioxid und -monoxid, findet man auch Blausäure, Schwefelwasserstoff, Nitrosamine, Metalle und Schwermetalle. Zusammen verstärken diese Inhaltsstoffe sich zudem gegenseitig, sodass die negativen Auswirkungen noch größer ausfallen. In unserem Körper greifen sie dann zum Beispiel in Abläufe der Lunge, des Herz-Kreislauf-System und der Wundheilung ein und bringen somit keine guten Voraussetzungen für eine Operation mit sich!
Höhere Medikamentendosen bei Rauchern
Nicht nur bei den Anästhetika müssen Mediziner bei Rauchern auf höhere Dosen zurückgreifen, weil es durch die gefährlichen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe des Tabakrauchs zu veränderten Wirkmechanismen beim Einsatz der Anästhetika kommt. Auch bei Schmerzmitteln, die nach der Operation verabreicht werden, konnte herausgefunden werden, dass bei Rauchern postoperativ größere Mengen verwendet werden müssen.
Durch das Rauchen werden die Funktion und die Selbstreinigung unserer Bronchien vermindert. Gleichzeitig kommt es zu einem Anstieg verschiedener Immunzellen. Es steigt nicht nur ihre Anzahl, sondern zudem wird ihre normale Funktion bei der Immunabwehr herabgesetzt. Weiterhin sinkt die Antikörpermenge, was ebenfalls eine schlechtere Immunabwehr zur Folge hat. Es werden vermehrt körpereigene Entzündungsstoffe sowie freie Radikale ausgeschüttet, die wiederum die Alveolen, unsere Atemwege sowie das Gefäßgewebe angreifen.
Rauchen und Infektionen hängt also zusammen. Durch all diese physiologischen Veränderungen ist das Immunsystem des Körpers anfälliger für Infektionen und kann sich nicht mehr so gut gegen Bakterien und Viren wehren. Neben der steigenden Infektionsgefahr ist auch das Krebsrisiko erhöht! Auch Themen wie die Raucherlunge kennen wir alle.
Auch bei der Wundheilung findet man deutliche negative Auswirkungen des Rauchens, da auch hier die Abläufe der Wundheilung durch den Zigarettenkonsum gestört werden. So werden die an der Wundheilung beteiligten Immunzellen unseres Körpers in ihrer Funktion bei der Widerherstellung des verletzten Gewebes gehindert. Die Wundheilung wird gestört und läuft somit deutlich langsamer ab als normal. Auch hier besteht eine erhöhte Infektionsgefahr!
Nicht nur der Transport von Sauerstoff zu den verschiedenen Organen wird durch den Tabakkonsum eingeschränkt, sondern auch in unseren Gefäßen kommt es zu Veränderungen. Beispielsweise werden vermehrt Oxidantien, wie die sogenannten Sauerstoffradikale, gebildet. Diese verursachen Schäden und Entzündungen am Gewebe und reduzieren die schützenden Antioxidantien, wie zum Beispiel Vitamin C, in unserem Körper. Durch diese Prozesse steigt bei Rauchern das Risiko einer Arteriosklerose und damit einer Thrombose drastisch an. Arteriosklerose sowie eine verschlechterte Durchblutung des Herzens können zu einer Unterversorgung des Herzmuskels und im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt führen. Rauchen und seine Effekte auf den Blutdruck bzw. das gesamte Herz-Kreislauf-System sind also nicht zu unterschätzen.
Längere Liegezeiten bei Rauchern
Wir sehen also: Raucher müssen mit erheblichen Risiken rechnen, wenn sie operiert werden. Willst Du Deinen Körper wirklich in Gefahr bringen? Wenn du vor der OP noch aufhörst zu rauchen, erhältst Du einen positiveren Operationserfolg, Deine Wunden verheilen besser und auch das Risiko für Lungenkomplikationen wird gesenkt. Also warum nicht gleich mit dem Rauchen aufhören und eventuellen zukünftigen Operationen mit einem sicheren Gefühl entgegentreten?
Hilfe und Unterstützung mit dem Rauchen aufzuhören, findest du bei uns; den Nichtraucherhelden! Schau’ doch mal auf unserer Homepage www.nichtraucherhelden.de vorbei und mache dich mit unseren Programmen und Angeboten vertraut. Schon heute an die Zukunft denken und mit dem Rauchen aufhören! Wir helfen dir dabei!
Pia beschäftigt sich in ihrer beruflichen und sportlichen Laufbahn mit Themen rund um Fitness und Gesundheit. Ihr fachlich fundiertes Wissen hierzu sammelt sich in ihrem aktuellen Masterstudium der Sportwissenschaften und ist so immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft. Dieses Wissen möchte sie mit euch teilen und euch so auf dem Weg in ein gesundes, rauchfreies Leben beraten und unterstützen.
Paolo
23.03.2020
Na super, also man wird schneller krank und langsamer wieder gesund...
NichtraucherHelden-Team
23.03.2020
Wenn man mit dem Rauchen aufhört, wird man dafür aber auch seltener krank, schneller gesund und lebt länger. Mit der Zeit lassen sich einige Schäden des Rauchens wieder abbauen.
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