Dass Rauchen schädlich für die Gesundheit ist, weiß inzwischen jeder. Zum Einen beschwört der Tabakkonsum Erkrankungen der Atemwege regelrecht herauf, zum Anderen begünstigt er Herzkreislauferkrankungen. Doch auch Schnupfen und Halsschmerzen treten Forschern zufolge bei Rauchern tatsächlich vermehrt auf. So leiden Raucher häufiger an Infektionen als Nichtraucher. Warum das so ist, wird im Folgenden geklärt.
von Valentina Bahl
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Raucher sind häufig weniger ausdauerfähig als ihre nicht rauchenden Sportkameraden. Das liegt an ihren durch das Rauchen geschädigten Atemwegen und das damit verbundene erhöhte Risiko für eine Raucherlunge. Häufig sind sie von Raucherhusten betroffen. Doch nicht nur ihre sportlichen Leistungen leiden unter dem Nikotinkonsum. Auch das Immunsystem von Rauchern ist weniger fit.
Wenn eine bakterielle Infektion, zum Beispiel der Atemwege naht, unternimmt Dein Körper alles, um diese abzuwehren. Viele Zellen des Immunsystems laufen dann auf Hochtouren. Hierbei sind vor allem weiße Blutkörperchen von entscheidender Bedeutung. Unter diesen weißen Blutkörperchen spielen die sogenannten Neutrophilen die wichtigste Rolle. Sie erkennen den Feind, die fremden Bakterien der drohenden Infektion, und zerstören die Krankheitserreger. Amerikanische Forscher um David Scott berichteten, dass sich die Vorstufen dieser Immunzellen schlechter entwickeln können, wenn sie dem giftigen Nikotin aus Tabakrauch ausgesetzt sind. Die Forscher fanden heraus, dass Immunzellen, welche während ihrer Entwicklung Nikotin ausgesetzt waren, Krankheitserreger schlechter erkennen und bekämpfen können. Durch das beeinträchtigte Immunsystem führen bakterielle Infektionen bei Rauchern auch häufiger zum Tode als bei Nichtrauchern.
Doch Nikotin kann Dein Immunsystem nicht nur schwächen, sondern auch übermäßig reizen. Eine weitere Studie fand heraus, dass das Immunsystem auf Schnupfenviren in Kombination mit Zigarettenrauch übermäßig stark reagiert. Das hat zwei Folgen. Auf der einen Seite, sind die Viren so schneller beseitigt. Auf der anderen Seite, verursacht diese heftige Immunreaktion des Körpers auf die Schnupfenviren auch Gewebeschäden in den Atemwegen. Die Abwehrreaktion gegen die Viren ist also zu stark.
Raucher leiden häufiger an bakteriellen Infektionen
Egal welche Theorie herangezogen wird, in jedem Fall funktioniert das Immunsystem von Rauchern nicht so wie es optimal soll.
Dabei ist auch wichtig, wie viel jemand raucht. Je mehr Du rauchst, desto höher ist das Risiko an bestimmten Infektionskrankheiten zu erkranken. Bei Rauchern ist die Besiedelung der Nasenrachenschleimhaut negativ verändert. Das bedeutet, dass weniger natürlich vorkommende, positive Bakterien vorhanden sind, welche schädliche Bakterien abwehren. Dadurch haben die fremden Bakterien leichteres Spiel einzudringen und so bei Rauchern vermehrt Atemwegsinfektionen auszulösen. Zudem treten die Giftstoffe, welche verschiedene Bakterienarten/stämme produzieren, mit bestimmten Abbauprodukten von Nikotin in Wechselwirkung.
Hörst du allerdings mit dem Rauchen auf, steigt Deine Anzahl der natürlich vorkommenden, schützende Bakterien im Nasenrachenraum auch wieder an.
Alamierend ist zudem, dass nicht nur erwachsene Raucher länger mit ihrer Erkältung zu kämpfen haben. Auch Kinder, welche häufig Passivrauch ausgesetzt sind, leiden häufig stärker an den Symptomen einer Infektion.
Wer diesen Herbst die Erkältung also nicht mehr unnötig lange mit sich herumtragen möchte, der hört vorher besser mit dem Rauchen auf. Nach dem Rauchstopp wird sich Dein Körper über die Regeneration, auch Deines Immunsystems, freuen. Das Onlineprogramm NichtraucherHelden.de kann Dir dabei helfen. Schau einfach vorbei.
Valentina hat Ernährungsmanagement und Diätetik studiert. Sie steht für einen gesunden Lebensstil mit viel Sport und ausgewogener Ernährung ein. Rauchen gehört hier einfach nicht dazu. Ihr fachliches Wissen rund um ein gesundes Leben und Ihre Motivationserfahrungen als Gruppenfitnesstrainerin möchte sie gerne mit Dir teilen.
Karin
30.03.2020
Gerade in der jetzigen Zeit ist das noch ein Grund mehr, mit dem Rauchen aufzuhören.
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