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Folge 8: Gibt es Lebensmittel die den Rauchstopp erleichtern bzw. erschweren?

Andy und Janine beim Podcast-Interview
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In dieser Folge sprechen wir mit unserer Ernährungsexpertin Janine Hößler über diverse Mythen zum Thema Rauchstopp und Ernährung. Gibt es Lebensmittel die den Rauchstopp erleichtern oder erschweren können? Genießen Omega-3-Fettsäuren und Konsorten ihren guten Ruf, in diesem Zusammenhang, zu Recht? Und sollte man wirklich seinen geliebten Morgen Kaffee streichen? Diese und viele weitere Fragen werden im heutigen Podcast ein für alle Mal beantwortet.

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Zusammenfassung

Um den Rauchstopp etwas zu erleichtern sind viele aufhörwillige Raucher auf der Suche nach allerlei Tipps und Tricks. Dabei stößt man im Netz auf einige Dubiositäten. Darunter auch vermeintliche Wunder Lebensmittel, die einem die Lust aufs Rauchen nehmen sollen. Um welche Lebensmittel handelt es sich dabei? Und helfen sie tatsächlich?

Diese Lebensmittel können einen Rauchimpuls auslösen

Leider gibt es solche Wunde Lebensmittel nicht. Auf der anderen Seite scheint es allerdings Lebensmittel zu geben, die man in der Anfangsphase, nach dem Rauchstopp besser meiden sollte. Dazu zählen zum Beispiel Alkohol oder Kaffee. Dies liegt aber nicht an speziellen Inhaltsstoffen in diesen Lebensmitteln die per se das Rauchverlangen erhöhen, sondern an der mentalen Kopplung dieser Lebensmittel mit dem Rauchen. Raucher die also regelmäßig zum Bier oder zum Kaffee eine Zigarette rauchen, erhalten mit der Zeit eine Art Konditionierung. Vor oder während des Rauchstopps gilt es dann diese, rein psychologische Kopplung, aufzubrechen. In der Anfangszeit nach dem Rauchstopp kann es hilfreich sein diese bestimmten Lebensmittel zu meiden und zum Beispiel den Kaffee mit einer Tasse Tee ersetzen. Nach der Zeit können diese mental gekoppelten Lebensmittel aber wieder konsumiert werden.

Grapefruit als Geheimwaffe?

Nun aber zu den vermeintlichen Zauber Lebensmitteln die einem die Lust auf eine Zigarette nehmen sollen. In dem Zusammenhang werden häufig Obst, Gemüse und Milchprodukte genannt. Beispielsweise soll die Säure in einer Grapefruit, den Geschmack einer danach gerauchten Zigarette, negativ verändern. Grund dafür sollen die in der Grapefruit enthaltenen Säuren sein, die auf die  Schleimhaut im Mund wirken. Da nach einem Rauchstopp allerdings nicht mehr geraucht wird, kommt es gar nicht erst zu einem unangenehmen Gefühl nach dem Rauchen, was diesen Tipp für den Rauchstopp sinnlos macht. Auch Omegag-3-Fettsäuren, die häufig in Form von Fischölkapseln verkauft werden, wird neuerdings nachgesagt einen positiven Effekt auf den Rauchstopp zu haben. Diese Behauptung fußt allerdings auf einer unzureichenden Evidenzlage. Die Studien, auf die hierbei Bezug genommen wird, sind zu klein oder schwach in ihrer Durchführung, sodass es keinen Grund für diese Behauptungen gibt. Omega-3-Fettsäuren können also nicht spezifisch für den Rauchstopp empfohlen werden.

Alles Humbug oder wie?

Eine nützliche Alternative um über einen Rauchimpuls hinweg zu kommen, kann jedoch die sogenannte Raucherdose sein. Eine Raucherdose ist eine kleine Dose die man mit Zigarettenstummeln und Asche befüllt.  Der abstoßende Geruch hilft vielen Personen dabei ihre impulsive Lust auf eine Zigarette zu überkommen. Spezielle Wunderlebensmittel, die den Rauchstopp erleichtern gibt es also nicht. Der Verzicht auf Lebensmittel, die für den Ex-Raucher stark mit der Zigarette assoziiert sind, kann allerding in der Anfangszeit nützlich sein, um die Wahrscheinlichkeit eines Rauchimpulses zu minimieren. Nichtsdestotrotz ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung, insbesondere nach dem Rauchstopp in jedem Fall empfehlenswert.

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