Raucherbein - Ursachen, Symptome Behandlung


Das Raucherbein ist schon lange als schwerwiegende Folge des Rauchens bekannt. Doch was genau ist ein Raucherbein und woher kommt der Ausdruck? Welche Krankheiten dadurch zusätzlich begünstigt werden und, wie Du Dich davor schützen kannst – hier erfährst Du es.

von Alexander Seifried


Was ist das Raucherbein?

Der Begriff Raucherbein steht umgangssprachlich für den medizinischen Begriff „periphere arterielle Verschlusskrankheit“ (pAVK) in den Beinen. Diese kann zwar auch in den Armen und Händen auftreten, zeigt sich jedoch häufiger in den Beinen. Der Ausdruck hat sich etabliert, da Rauchen den Hauptrisikofaktor für eine pAVK darstellt. In Deutschland leiden schätzungsweise 4,5 Millionen Menschen an den Folgen einer PAVK – 90 % davon gehen auf die Rechnung des Tabakkonsums. Die pAVK entsteht durch eine Gefäßverkalkung. Dadurch werden die Arterien verengt und verlieren an Elastizität. Durch diese Engstellen der Arterien werden die Beine nicht mehr ausreichend mit Blut und somit auch mit Sauerstoff versorgt.

 

Stadien und Behandlung des Raucherbeins

Diese Gefäßverschlusskrankheit wird in verschiedene Schweregrade eingeteilt.
Selbst im frühen ersten Stadium sind bereits Engstellen in den Arterien vorhanden. Allerdings führt die Erkrankung in diesem frühen Stadium gefährlicherweise noch keine Beschwerden hervor. Der Körper sorgt durch die Bildung sogenannter Umgehungskreisläufe dafür, dass die betroffene Körperregion trotz der Arterienverengung noch ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.


Unbehandelt schreitet der Verlauf jedoch schnell fort und das zweite Stadium der Erkrankung wird erreicht. Betroffene klagen dann auch über entsprechende Symptome. Dies sind insbesondere Schmerzen der Muskeln in den Beinen bei einer möglichen Gehstrecke von wenigen hundert Metern. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit bzw. das Raucherbein wird deshalb auch umgangssprachlich als Schaufensterkrankheit bezeichnet, da es den Anschein erwecken kann, als wollten Betroffene an einem Schaufenster stehen zu bleiben. In Wirklichkeit zwingt Sie jedoch das Raucherbein zu einer Pause, damit sich die Durchblutung erholen kann.


Im weiteren Verlauf der Krankheit sind im dritten Stadium auch kurze Gehstrecken oft nicht mehr ohne Beschwerden möglich. Der Schmerz tritt nun bereits schon in Ruhe auf. Auch Schmerzen in der Nacht sind ein häufiges Symptom, welches durch die nachlassende Durchblutung der Beine in der Liegeposition herrührt. In fortgeschrittenem Krankheitsstadium, müssen Medikamente z.B. zur Gefäßerweiterung, gegen eine Verklumpung des Blutes oder aber gegen Begleiterkrankungen wie Blutdruck, Diabetes etc. verabreicht werden, um die Fließeigenschaften des Blutes zu verbessern und das Raucherbein wieder besser mit Sauerstoff zu versorgen. So wird außerdem das Fortschreiten der Erkrankung in ein schwereres Stadium möglichst verzögert. 


Im schlimmsten Fall, wenn das vierte Stadium erreicht ist, kommt es beim Raucherbein sogar zur Bildung von Geschwüren und dem Verfaulen des Gewebes. Das betroffene Gewebe stirbt ab. Bevor dies der Fall ist treten Erscheinungen wie Kältegefühl, Gefühllosigkeit und Blässe in den betroffenen Arealen auf. Mit der Zeit wird das Gewebe bläulich bis schwarz gefärbt, der typische Anblick des Raucherbeins. In diesem Fall muss häufig operiert werden. Hierbei werden die betroffenen Blutgefäße geweitet und es erfolgt eine Entfernung der dort vorliegenden Verkalkung. Ggf. kann auch eine sogenannten Bypass-Operation durchgeführt werden, bei der ein Stück Vene oder ein Kunststoffschlauch verwendet wird, um einen Umgehungskreislauf für das betroffene Gewebeareal zu bilden und so die Blutversorgung wieder zu gewährleisten. Bei bereits abgestorbenem Gewebe, kann unter Umständen alles zu spät sein sogar eine Amputation des Raucherbeins notwendig werden.

Risiko Rauchen, sowie Übergewicht und Bewegungsmangel

 

Rauchen als Risikofaktor Nummer eins für Raucherbein

Rauchen ist der Risikofaktor Nummer eins für die Ausbildung einer Verengung der Arterien, einer Arteriosklerose durch Arterienverkalkung, und begünstigt damit die Entstehung einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit enorm. Raucher leiden ungefähr 3x so häufig an Durchblutungsstörungen wie Nichtraucher. Die gute Nachricht: Es ist nie zu spät um mit dem Rauchen aufzuhören. Deine Arterien können sich regenerieren. Wer die Reißleine zieht, senkt das Risiko einer Erkrankung auch nach vielen Raucherjahren deutlich! Dies gilt im Übrigen nicht nur für das Raucherbein, sondern auch für viele andere  Raucherkrankheiten und deren Symptome.

Das macht es noch schlimmer

 

Rauchen ist zwar die wichtigste Ursache der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit und damit des Raucherbeins, jedoch nicht die Einzige. Auch ein erhöhter Blutdruck, erhöhte Blutfette, Übergewicht und ein inaktiver Lebensstil leisten ihren Beitrag zur Krankheitsentstehung der pAVK. Durch diese Faktoren wird die Arteriosklerose durch Arterienverkalkung stark begünstigt. Umgekehrt leiden Betroffene Raucher auch an den genannten Begleiterkrankungen. Somit können diese Symptome und Krankheitsbilder sowohl Ursache als auch Folge der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit sein und Deiner Gesundheit noch zusätzlich schaden. Ebenso wie die Frühstadien des Raucherbeins, bleiben auch diese Faktoren oft lange unerkannt und erhöhen darüber hinaus das Risiko für viele weitere Krankheiten wie z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfall oder Nierenerkrankungen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Über 75% der Patienten mit einem Raucherbein sterben an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Gut sichtbare Symptome bzw. Hinweise auf die Entstehung des Raucherbeins sind blasse oder bläuliche Haut an den Beinen, gewölbte Nägel und eine schlechte Wundheilung an Füßen und Beinen. Solltest Du schon an den genannten Begleiterkrankungen leiden bzw. entsprechende Symptome aufweisen, kann dies auf eine periphere arterielle Verschlusskrankheit hindeuten. Du solltest nicht so lange warten bis die Schmerzen unerträglich werden. Ein Besuch beim Arzt hilft dabei, Dich genau darüber aufzuklären und eine passende Behandlung für Dich einzuleiten oder ggf. notwendige Medikamente gegen die Verschlusskrankheit zu verschreiben.

Sag nein zum Rauchen

 

Was Du tun kannst

Die beste Möglichkeit eine Krankheit zu heilen, ist sie gar nicht entstehen zu lassen oder sie im frühestmöglichen Stadium im Keim zu ersticken. Dann kannst du eine ärztliche Behandlung oder die Einnahme bestimmter Medikamente gekonnt umschiffen. Daher sollte man die Risikofaktoren meiden. Nichtrauchen, Bewegung und eine ausgewogene Ernährung senken das Risiko einer arteriellen Verschlusskrankheit bereits um ein Vielfaches. Regelmäßige Kontrollen der Blutfette und des Blutdrucks können helfen, das Risiko einzuschätzen. Bei Übergewicht sorgt auch eine Gewichtsabnahme auf Dauer für ein reduziertes Risiko einer pAVK. Da es im Krankheitsverlauf des Raucherbeins auch aufgrund steigender Schmerzen zunehmend schwerer wird sich ausreichend zu bewegen, ist eine rechtzeitige Änderung der Gewohnheiten in einem frühen Stadium in Bezug auf Bewegung und Tabakkonsum besonders wichtig. Wie Du siehst, ist die Entstehung des Raucherbeins zu großen Teilen von Deinem Lebensstil abhängig. Schaffe jetzt den Rauchstopp und verhindere damit nicht nur zahlreiche Krankheiten und Schmerzen, sondern verbessere auch Dein Wohlbefinden und deine Leistungsfähigkeit. Bleib am Ball, denn die Entstehung einer pAVK, bzw. der gefürchteten Raucherbeins kann relativ gut verhindert werden. Falls Du bereits erkrankt bist, kann ein Rauchstopp die Verschlimmerung der Krankheit und der Symptome verhindern.

 

Fazit

Die Tatsache, dass bereits Krankheitsbilder nach dem Rauchen benannt werden, sollte eindrücklich klarmachen, wie groß der Schaden der Glimmstängel auf unsere Gesundheit wirklich ist. Rauchen schadet der Gesundheit, und zwar in jeder Hinsicht. Warum rauchst du trotzdem?  Nimm die Aufrufe wahr und schütze Dich selbst vor einer Vielzahl von Krankheiten. Sag nein zum Raucherbein.

 

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Alexander Seifried

Alexander versteht es durch seine Tätigkeit als Fitnesstrainer Menschen zu motivieren und an ihr Ziel zu begleiten. Sport und gesunde Ernährung sind seine Leitprinzipien. Rauchen passt hier einfach nicht dazu. Seine Kenntnisse und Erfahrungen in Gesundheitsfragen möchte er gerne mit Dir teilen.

Kommentare

Wenger hans

26.08.2023

Gerade als vorbild meiner kinder habe ich nie geraucht auch dass geld hätte mir in jungen jahren gefehlt

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