Lebensmittel, die einen Einfluss auf den Rauchausstieg haben


Immer wieder hört und liest man, dass es Lebensmittel gibt, die förderlich beim Rauchen aufhören sein sollen. Auf der anderen Seite gibt es Produkte die unbedingt gemieden werden sollten nach dem Rauchstopp. Hat unser Essen tatsächlich einen Einfluss darauf, ob wir den Rauchausstieg schaffen oder wie leicht oder schwer er uns fällt? NichtraucherHelden.de nimmt dieses Thema genau unter die Lupe.

von Janine Mast


Wer ernsthaft mit dem Rauchen aufhören möchte tut Vieles, um den Ausstieg erfolgreich zu schaffen. Man liest im Netz so Einiges an Tipps, wie man am besten vom Glimmstängel wegkommt und was es zu beachten gilt. Vielleicht bist Du hierbei auch schon auf Ratschläge gestoßen, was Du beim Rauchtopp unbedingt essen sollst und wovon Du besser die Finger lassen solltest. Was steckt hier wirklich dahinter?

Es gibt keine magischen Lebensmittel

Obst, Gemüse und Milchprodukte sollen den Rauchstopp positiv beeinflussen – liest man im Netz. Du fragst Dich warum? Argumentiert wird, dass diese Lebensmittel den Geschmack der Zigarette unangenehmer machen sollen. Aber macht es Sinn nach dem Rauchstopp, wo keine Zigarette mehr geraucht werden sollte, Lebensmittel zu essen, die den Geschmack vom Rauchen unangenehmer machen? Nicht wirklich – oder? Es kann durchaus sein, dass z.B. nach dem Essen einer sauren Grapefruit die Zigarette anders und unangenehmer „schmeckt“, wenn man hier überhaupt von schmecken sprechen kann. Das liegt an der Säure und deren Effekt auf unsere Schleimhäute. Es stecken in jedem Fall keine besonderen Stoffe in Obst, Gemüse oder Milchprodukten, die das Verlangen auf eine Zigarette reduzieren – so viel steht fest. Daher macht es keinen Sinn zu behaupten, dass diese Lebensmittel beim Rauchen aufhören helfen.



 

So schön es auch wäre, es gibt keine nennen wir es „magischen“ Lebensmittel, die wir essen und das Verlangen nach einer Zigarette geht weg oder kommt erst gar nicht auf. Glaube nicht allem was Du irgendwo liest. Reichlich Obst, Gemüse und Milchprodukte zu verzehren ist aber an sich keine verkehrte Empfehlung. Diese gehören sowieso zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung dazu, auf die man besonders nach dem Rauchstopp achten sollte, um einer Gewichtszunahme Parole zu bieten.

 

Achtung bei „Rauch-Gewohnheits-Lebensmittel“

Im Internet kursieren aber auch Listen mit Lebensmitteln, die beim Rauchausstieg nicht gegessen werden sollten. Hier finden sich z.B. Produkte wie Fleisch, Kaffee oder Alkohol. Auch hier muss das Bild zurecht gerückt werden. Genauso wenig wie es Lebensmittel gibt, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe das Rauchverlangen reduzieren, gibt es auch keine Produkte die per se die Zigarettenlust verstärken.

Vorsicht ist allerdings bei, nennen wir es „Rauch-Gewohnheits-Lebensmitteln“ geboten. Du fragst Dich was sich dahinter verbirgt? Rauchst Du beispielsweise immer beim Kaffee trinken oder steckst Dir immer eine Zigarette an, wenn Du mit Deinen Kumpels beim Bier trinken bist oder Dir ein Feierabend-Bier gönnst? Dann sind Kaffee und Alkohol solche Lebensmittel. Kaffee oder Bier erhöhen aber nicht per se die Lust auf eine Zigarette. Es sind auch hier keine bestimmten Stoffe enthalten, die dies tun könnten. Wenn es allerdings eine feste Kopplung von „Kaffee trinken“ und „Zigarette rauchen“ gibt und Du das schon viele tausende Mal in dieser Kombination gemacht hast, können diese Lebensmittel durchaus den Griff zur Zigarette auslösen. Wenn Du mit dem Rauchen aufhörst und Kaffee trinkst, fordert Dein Kopf ganz automatisch die (gewohnte) Zigarette ein.


Alkohol kann einen Rückfall provozieren

Genau hier musst Du ansetzten, wenn Du erfolgreich mit dem Rauchen aufhören möchtest. Du musst Alternativen bzw. Ablenkungsmöglichkeiten für Dich finden, was Du beim Kaffee trinken tun kannst anstatt zu Rauchen. Ist es für Dich anfangs extrem schwer, Dich in dieser Situation abzulenken und nicht zur Zigarette zu greifen, kann es sinnvoll sein den Kaffee weg zu lassen und eine Zeitlang auf Tee umzusteigen. Wenn das Rückfallrisiko hoch ist, dann meide besser diese Gefahrensituation. Früher oder später muss jedoch die Kopplung von Zigarette und Kaffee gelöst werden.
Dasselbe gilt für Alkohol.  Auch hier gibt es bei den meisten Rauchern eine feste Kopplung mit dem Rauchen. Alkohol wird zudem oft in Gesellschaft getrunken und rauchen macht in Gesellschaft ja sowieso viel mehr Spaß. Zudem kommt hinzu, dass der Alkohol Hemmungen nimmt und unseren Kopf, unseren Verstand, nennen wir es „dimmt“. Alkohol ist neben Stress der häufigste Grund für Ausrutscher bzw. Rückfälle. Das muss nicht sein! Es kann daher durchaus Sinn machen nach dem Rauchstopp erst einmal den Männerabend in der Kneipe ausfallen zu lassen. Stattdessen kannst Du mit Deinen Kumpels z.B. ins Kino gehen. Denke Gefahrensituationen vorweg, um einen Rückfall zu verhindern.

 

Fischölkapseln reduzieren das Rauchverlangen?

Fischölkapseln - gut für den Rauchausstieg?


Möglicherweise hat Du gehört oder gelesen, dass die gesunden Omega-3-FS jetzt auch noch gut für den Rauchausstieg sein sollen. Diese lebensnotwendigen Fettsäuren kommen hauptsächlich in fettem Fisch, wie Hering, Makrele oder Lachs vor und haben zahlreiche nachgewiesene positive Effekte auf die Gesundheit wie z.B. auf den Cholesterinspiegel, den Blutdruck oder die Herzgesundheit. Es gibt wenige, zu wenige, und außerdem teils fragwürdig durchgeführte Studien, die Hinweise darauf geben, dass die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren das Rauchverlangen reduzieren kann bzw. die Tabak-Abhängigkeit vermindert. Aus wenigen kleinen Studien kann jedoch noch lange keine fundierte Aussage und erst Recht keine Empfehlung ausgesprochen werden. Glaube also keiner Kaufempfehlung für Fischöl-Kapseln, die Dir ein viel einfacheres Rauchen aufhören mit diesen Kapseln versprechen. Regelmäßig fettreichen Seefisch zu essen, ist allerdings durchaus positiv und empfehlenswert. Es wir sowieso von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen einmal pro Woche fettreichen Seefisch auf den Speiseplan zu stellen.

 

Fazit

Leider gibt es keine Wunder-Lebensmittel, die das Raucherverlangen reduzieren oder anderweitige positive Effekte auf den Rauchstopp haben. Genauso wenig gibt es jedoch Lebensmittel, die nach dem Rauchausstieg gemieden werden müssen. Produkte wie z.B. Kaffee oder Alkohol, die fest mit dem Rauchen gekoppelt waren, können hier Ausnahmen sein. Achte insgesamt auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Damit versorgst Du nicht nur Deinen Körper optimal mit allem was er braucht sondern beugst auch eine Gewichtszunahme vor.

 

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Janine Mast

Janine Mast ist mit Leib und Seele Ernährungsmedizinerin. Ihr liegt es am Herzen, Menschen auf dem Weg zu einem gesunden Lebensstil zu begleiten, zu motivieren und zu unterstützen. Denn Gesundheit ist unser höchstes Gut. Zusammen mit einem Team von Lungenfachärzten und Tabakentwöhnern, Sport- und Ernährungswissenschaftlern möchte sie mit dem Online-Nichtraucherprogramm NichtraucherHelden.de möglichst vielen Rauchern den Weg in ein rauchfreies Leben ermöglichen.

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