Kettenraucher: Definition, Gesundheitsrisiken und was Du dagegen tun kannst


Kettenraucher: Kaum haben sie eine Zigarette geraucht, wird schon die nächste angezündet. Dieser hohe Zigarettenkonsum bleibt natürlich nicht ohne Folgen und birgt ein hohes gesundheitliches Risiko für lebensgefährliche Erkrankungen. Doch ab wann ist man Kettenraucher bzw. Kettenraucherin? Im Artikel erfährst Du die Kettenraucher Definition und wir zeigen, wieso auch die Gene für das Kettenrauchen verantwortlich sein können.

von Alena Fricker


Was ist ein Kettenraucher überhaupt?

Als Kettenraucher bezeichnet man Raucher, die von einer Zigarette zur nächsten greifen. Ähnlich wie die Glieder einer Kette, sind die Glimmstängel „miteinander verbunden“. Einige starke Raucher zünden sich sogar die nächste Zigarette mit der Glut der gerade erst gerauchten Zigarette an. Der wohl bekannteste Politiker, der Kettenraucher war, ist Bundeskanzler Helmut Schmidt. Es gibt kaum ein Foto oder eine Fernsehaufnahme, in der sich der Politiker nicht eine Zigarette nach der anderen anzündet. Er gilt auch als einer der ältesten Kettenraucher und wird gern als Beispiel genutzt, um zu zeigen, dass Rauchen gar nicht so schädlich sei. Doch das ist ein Trugschluss. So alte Kettenraucher sind die absolute Ausnahme und auch Schmidt hatte mit typischen Folgeerkrankungen wie dem Raucherbein zu kämpfen. Außerdem stellt sich immer die Frage: Wie viel älter wäre Schmidt wohl ohne Rauchen geworden?

Kettenraucher Definition: Ab wann ist man Kettenraucher?

Eine einheitliche Kettenraucher Definition bzw. ab welcher Anzahl gerauchter Zigaretten man als Kettenraucher bzw. Kettenraucherin gilt, gibt es nicht. Als Orientierung kann aber die Angabe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dienen. Hier wird ab 20 Zigaretten pro Tag von einem starken Raucher gesprochen. Ist das jetzt schon viel? Wie viele Zigaretten raucht ein durchschnittlicher Raucher am Tag? Die Mehrheit der Raucher rauchen unter 20 Zigaretten pro Tag. Aber 6,4% der Frauen und 12,10% der Männer rauchen mehr als 20 Zigaretten täglich und können damit schon als Kettenraucher gedeutet werden.

Zigarettenkonsum Deutschland

Kettenraucher – Folgen für die Gesundheit

Rauchen ist natürlich nie gesund. Aber wie viel Rauchen ist krebserregend oder ab wann kommt es zu Herz-Kreislauf-Problemen? Sind 15 Zigaretten schon viel? Es ist egal wie viele Zigaretten Du pro Tag rauchst – es entsteht immer ein gesundheitliches Risiko für Folgeerkrankungen. Für Kettenraucher ist dieses Risiko erhöht, da sie sehr viel rauchen und damit besonders viele Schadstoffe aus den Zigaretten inhalieren. In Deutschland sterben jährlich etwa 140.000 Menschen an Krankheiten, die auf den Tabakkonsum zurückzuführen sind. Das ist täglich ein vollbesetztes Flugzeug!
Diese Krankheiten können durch das Rauchen entstehen:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt

  • Diabetes

  • Lungenerkrankungen wie COPD und Lungenemphysem

  • Zahnschäden

  • Verschiedene Krebserkrankungen an Lunge, Kehlkopf, Mund, Leber, Niere …

  • Magen- und Darmstörungen

  • Schädigung des Immunsystems

Dabei steht die Anzahl der gerauchten Zigaretten in Zusammenhang mit der Wahrscheinlichkeit an den Folgeerkrankungen des Rauchens zu erkranken. Viele der Krankheiten entstehen schleichend und werden zunächst nicht bemerkt. Dabei lassen sogar beim Kettenraucher Symptome Jahre auf sich warten – bis es dann vielleicht schon zu spät ist, um die Folgen rückgängig zu machen.

Risiko für Kettenraucher wird durch Gene beeinflusst

Auch die Gene können das Risiko Kettenraucher bzw. Kettenraucherin zu werden beeinflussen. In einer Studie haben Forscher das Erbgut von 140.000 Rauchern untersucht. Das Ergebnis: Raucher mit Mutationen auf bestimmten Chromosomen neigen eher zur Nikotinsicht. Gleichzeitig rauchen sie auch mehr als Raucher ohne diese Mutation. Besonders tückisch: Das Krebsrisiko selbst wird auch durch diese Mutation erhöht – mit dem starken Zigarettenkonsum geht somit ein enormes Risiko einher. Die Träger der Mutationen auf den Chromosomen haben also ein stärkeres Suchtverlangen, rauchen mehr und haben ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen. Ob sich ein Raucher also „Genussraucher“, Gelegenheitsraucher oder zum Kettenraucher entwickelt, liegt also mitunter an den Genen.

 

Kettenraucher Baby Ardi als schlimmster Kettenraucher der Welt

  • In Indonesien fing ein Baby mit 18 Monaten schon an zu rauchen.

  • Mit 2 Jahren war es bereits ein Kettenraucher mit 40 Zigaretten/Tag und dazu stark übergewichtig.

  • Zum Glück schaffte Ardi mit professioneller Hilfe den Ausstieg und lebt heute vornehmlich gesund.


Kettenraucher – Lebenserwartung wird deutlich verkürzt

Wie alt kein ein Raucher werden? Klar ist, Rauchen verkürzt die Lebenszeit. So ist die Lebenserwartung von Kettenrauchern deutlich geringer als die von Nichtrauchern. Ab 10 Zigaretten pro Tag werden durchschnittlich etwa 10 wertvolle Lebensjahre verloren. Sogar bei einem Konsum von weniger als 10 Zigaretten am Tag verringert sich die Lebenserwartung um ca. 5 Jahre. Raucher können ihre Lebenserwartung aber wieder steigern – je früher sie aufhören, desto größer wird die erwartete Lebenszeit.

Haben Kettenraucher ein höheres Gesundheitsrisiko?

Kettenraucherin – Besonderheiten bei rauchenden Frauen

Auch rauchende Frauen haben ein erhöhtes Risiko für all die Folgeerkrankungen des Tabakkonsums. Doch auf sie warten noch weitere frauenspezifische Probleme. Als Kettenraucherin ist das Risiko dafür zusätzlich erhöht. So haben Raucherinnen öfter Menstruationsbeschwerden oder einen unregelmäßigen Zyklus als Nichtraucherinnen. Auch das Brust- und Gebärmutterhalskrebsvorkommen ist unter Raucherinnen erhöht. Außerdem sind sie häufiger unfruchtbar oder haben Probleme schwanger zu werden. Wenn es dann doch klappt, schadet das Rauchen in der Schwangerschaft dann nicht nur der Raucherin selbst, sondern auch dem ungeborenen Kind. Das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen und Entwicklungsstörungen des Kindes ist erhöht. Auch beim Stillen gibt die rauchende Mutter die Giftstoffe der Zigaretten über die Muttermilch an das Baby weiter. Als rauchende Frau oder sogar Kettenraucherin kommen also nochmal weitere gesundheitliche Risiken zu den ohnehin möglichen Folgen wie Schlaganfall, Krebs oder Lungenerkrankungen.

Kettenraucher – was tun? Aufhören oder erstmal weniger rauchen?

Der hohe Zigarettenkonsum als Kettenraucher birgt ein enormes Gesundheitsrisiko – das ist jetzt klar. Aber muss man wirklich als Kettenraucher aufhören oder reicht es erstmal ein bisschen zu reduzieren? Die klare Antwortet laut: das Ziel sollte immer die komplette Rauchfreiheit sein. Ein Rauchstopp hat schließlich unmittelbar positive Auswirkungen auf die Gesundheit und lohnt sich auch in jedem Alter. Aber was ist, wenn Du glaubst den Rauchstopp nicht zu schaffen? In diesem Fall ist es natürlich schon eine Verbesserung, wenn Du erstmal weniger rauchst. Es gibt durchaus auch die Möglichkeit den Zigarettenkonsum nach und nach zu reduzieren, bevor der komplette Rauchstopp erfolgt. Die Gefahr bei der sogenannten Reduktionsmethode ist allerdings, dass dieses Vorhaben meist nicht allzu lange andauert und der Absprung auf null nie stattfindet. Nach und nach geht die Zigarettenzahl wieder nach oben anstatt nach unten und nach ein paar Wochen rauchst Du wieder so viel wie vorher. Selbst dauerhaft weniger zu Rauchen bringt leider nicht viel.  Auch bei wenigen Zigaretten pro Tag ist das Risiko für Folgeerkrankungen des Rauchens deutlich erhöht. Daher gilt immer: Am besten komplett mit dem Rauchen aufhören .

Ein Rauchstopp ist zudem meistens leichter als erwartet. Mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung können auch Kettenraucher zu Nichtrauchern werden. Außerdem kannst Du Dich von Deinem Arzt oder Apotheker bezüglich einer Nikotinersatztherapie oder anderer medikamentöser Unterstützung beraten lassen. Medikamente können den Rauchausstieg leichter machen. Weitere Hilfe bieten Nichtraucherkurse. Das Online-Programm Nichtraucherhelden.de bereitet Dich mit Coaching-Videos und Übungen intensiv auf den Rauchausstieg vor und unterstützt Dich auch darüber hinaus. Ein erfahrener Lungenarzt und Tabakentwöhner steht Dir zur Seite und eine hilfsbereite Community hat für jedes Problem eine Lösung. Übrigens: Die Kosten werden bis zu 100% von den Krankenkassen übernommen.

Fazit: Kettenraucher sind besonders gefährdet

Im Vergleich zu Nichtrauchern haben alle Raucher, egal ob Gelegenheits- oder Kettenraucher, ein erhöhtes Risiko an Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes zu erkranken. Innerhalb der Raucher steigt das Erkrankungswahrscheinlichkeit mit zunehmendem Zigarettenkonsum, sodass Kettenraucher das größte Risiko haben. Genetische Veränderungen in unserem Erbgut beeinflussen zusätzlich das Entstehungsrisiko sowohl einer Nikotinsucht, als auch das einer Krebserkrankung. Auch die Lebenserwartung sinkt bei Kettenrauchern besonders stark. Aber das muss nicht so bleiben – auch Kettenraucher können wieder Nichtraucher werden. Mit der richtigen Vorbereitung, Motivation und Unterstützung schaffen sie genauso wie andere Raucher den Rauchausstieg.


Habt ihr schon als Kettenraucher Erfahrungen gesammelt? Schreibt uns eure Geschichte in die Kommentare!

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Alena Fricker

Alena begeistert das Thema Ernährung und Gesundheit schon seit vielen Jahren beruflich, als auch privat. Nach ihrem erfolgreichen Studium der Ernährungswissenschaft, ist sie nun in der Wissenschaft und Forschung tätig. Als Pilatestrainerin ist sie es gewohnt zu motivieren und anderen zu helfen, stets ihr Bestes zu erreichen. Ihr fachliches Wissen und ihre Motivation, selbst den healthy lifestyle -natürlich ohne Rauchen- zu leben, möchte sie hier mit euch teilen.

Kommentare

Tobias

23.03.2020

9 von 10 Lungenkrebserkrankungen kommen vom Rauchen? Das ist schon viel!

Claudia Okoro

01.11.2021

Ich habe vor vielen Jahren jemanden an Lungenkrebs sterben sehen. Das hat mich sehr schockiert. Dann fand ich das Buch "Endlich Nichtraucher". Ich selbst bin übrigens Nichtraucher. Dann habe ich mir das Buch durchgelesen. Und besonders diese eine Seite in dem Buch: Die Vorteile des Rauchens, eine leere Seite übrigens, hat mich zum Lachen gebracht. Es gibt also keinen einzigen Vorteil. Rauchen ist Teufelskraut. Ich sage immer, das hat der Teufel erfunden, um schwache Menschen zugrunde zu richten. Und das schafft er ja millionenfach. Und der Mann, der dieses Buch geschrieben hat, dürfte ja wohl fast jeder kennen. Dieser Mann ist zwar zuletzt auch an Lungenkrebs gestorben. Aber der Grund dafür war, das er in seinen Kursen das Rauchen weiter gestattet hat. Er ist also als Passivraucher gestorben. Wenn dieses Teufelskraut erst gar nicht hergestellt würde, dann gäbe es auch keine Raucher. Was nicht angeboten wird, kann ja auch nicht konsumiert werden. Aber leider bringt die Tabaksteuer der Bundesregierung ja viel Geld ein. Deswegen dürfen die armen Raucher auf keinen Fall aufhören zu rauchen. Leider. Als junger Mensch wollte mir mal jemand eine Zigarette geben. Ich habe sie in die Hand genommen und dann roch diese wirklich abscheulich. Nein, habe ich mir schon damals gesagt, so was brauchst du nicht zum glücklich sein. Und wann immer mir jemand in späteren Jahren eine Zigarette anbieten wollte, ich habe immer dankend abgelehnt. Das gleiche gilt bei mir übrigens für Alkohol. Beides braucht der Körper nicht zum Überleben. Das sind Drogen. An denen viele Millionen Menschen jedes Jahr zugrunde gehen. Da hoffe ich immer, das es im Himmel keine Zigaretten und keinen Alkohol gibt. Sonst würde sich die Tragödie da wiederholen. Ein schrecklicher Gedanke. Am traurigsten machte es mich, wenn ich manchmal Kinder oder Jugendliche sehe, die schon eine Zigarette rauchen. Die haben noch keine Ahnung, was sie ihrem jungen Körper damit antun. Und es scheint auch viele gar nicht zu interessieren. Wenn die Jugend schon fröhlich in ihren Untergang qualmt. Das sollte in der Schule auf dem Lehrplan stehen. Das wäre mal eine sehr wichtige Schulstunde. Damit die Kinder und Jugendlichen schon gewarnt werden. Was die Alkohol- und Tabakindustrie für Absichten hegt. Es geht nur ums Geld. Es ist diesen Leuten scheißegal, ob junge Menschen schon in die Sucht getrieben werden. Wie gesagt, das müsste ein Pflichtfach in der Schule werden. Und zwar schon in der Grundschule. In diesem Sinne wünsche ich euch allen noch einen schönen Tag ohne Alkohol und Zigaretten. Glaubt es mir: Eure Gesundheit wird es euch danken. Bis dann

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